Bienenprodukte - Beschreibung des Landesverbandes OÖ

Bienenprodukte - Beschreibung des Landesverbandes OÖ

Vom Nektar zum HONIG

So entsteht das flüssige Gold der Bienen

Die Sammelbienen sorgen für eine reichliche Ernte.
Sie saugen den Nektar aus den Blüten oder den Honigtau von den Nadel- und Laubbäumen auf.
Über Rüssel gelangen Nektar und Honigtau in den Honigmagen, wo sie durch Enzyme weiter veredelt werden.

Nach ihrer Rückkehr in den Bienenstock übergeben die Sammlerinnen den Nektar an die wartenden Stockbienen zur abschließenden Aufbereitung des Honigs. Hier mischt die Biene aus speziellen Drüsen im Kopf noch wertvolle Sekrete dazu. Mit Hilfe schneller Flügelbewegungen entziehen die Stockbienen dem Honig zu seiner Konservierung Wasser und verändern ihn durch Enzyme chemisch weiter.

Ist der Honig reif, wird er von den Bienen in den aus Wachs hergestellten Waben gelagert und verdeckelt. Diese Verdeckelung signalisiert dem Imker, dass der Honig reif ist und "geerntet" werden kann.

Honig als Multitalent

Während für die Bienen selbst der Honig hauptsächlich die Funktion des Wärmeträgers hat, ist er für den Menschen vor allem wegen seiner entzündungshemmenden und kräftigenden Wirkung von Bedeutung.
Hochwertiger heimischer Honig liefert Energie, verhindert Heißhunger und kann Leistungstiefs abfangen und ist für den menschlichen Organismus fast Medizin. So hilft er bei Erkältungskrankheiten oder wenn Magen und Darm zwicken, beschleunigt die Narbenbildung und stärkt Herz, Kreislauf und die Immunabwehr.

Honig ist mehr...

 

Echter naturbelassener Honig aus Österreich ist ein hochwertiges Lebensmittel in optimal abgestimmter Form.
Der enthaltene Traubenzucker ist idealer Energielieferant, er kann vom Körper direkt aufgenommen werden. Fruchtzucker wird insulinunabhängig verwertet und vorwiegend in der Leber zu Glykogen umgewandelt und dient als Energiespeicher.

Die Inhaltsstoffe unterstützen auf natürliche Weise den Stoffwechselvorgang im Körper. Neben Mineralstoffen und Spurenelementen enthält Honig auch wertvolle Bioflavonoide. Flavonoide sind Antioxidantien und wirken sich darüber hinaus günstig bei Bluthochdruck aus.

Honig enthält eine Reihe von Enzymen, die mit zu seinem gesundheitlichen Wert beitragen, wie auch für die antibakterielle Wirkung des Honigs.
Neben dem gesundheitlichen Einsatzspektrum bringt Honig durch seine Vielfalt an verschiedenen Aromen neue Erlebnisse in der Küche.

Aber auch das altbekannte Honigbrot mit Butter oder auch mit Topfen ist ein idealer Start in den Tag.

Den Wirkungen des Honigs sind auch Grenzen gesetzt, denn Honig ist kein Allheilmittel sondern ein wertvolles Lebensmittel, welches unsere Gesundheit und Vitalität unterstützt.

 

Woraus besteht Honig

Die Inhaltsstoffe

Neben den verschiedenen Zuckerarten wurden im Honig bisher nahezu 200 Begleitstoffe nachgewiesen, die biologische Abläufe im menschlichen Organismus steuern und unseren Stoffwechsel anregen. Das sind vor allem Aminosäuren, Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe mit antioxidanter Wirkung, Vitamine und Mineralstoffe.

Die Zusammensetzung von Honig

  •     28 bis 34 % Traubenzucker (Glucose)
  •     34 bis 40 % Fruchtzucker (Fructose)
  •     1 bis 10 % Mehrfachzucker (Saccharose)
  •     16 bis 20 % Wasser
  •     bis 5 Enzyme teilweise mit antibiotischer Wirkung
  •     bis 8 Vitamine je nach Pollenanteil
  •     bis 12 Mineralstoffe und Spurenelemente (Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Kupfer, Mangan und Chrom)
  •     bis 10  verschiedene Säuren
  •     bis 14  Aminosäuren sowie
  •     mehr als 100 natürliche Aromastoffe
  • Die Eigenschaften verschiedener Honigsorten
  • Wie finde ich den richtigen Honig für meinen Geschmack und Zweck? Fünf Sorten im Vergleich
  • Je nach Pflanzenangebot und Witterung gibt es eine Vielzahl von Honigsorten mit unterschiedlichem Geschmack und verschiedener Farbe.
  • Nicht in jeder Region kann der Imker "sortenreinen" Honig anbieten, da die Ernte von Sortenhonigen nur in jenen Gebieten möglich ist, in denen die jeweiligen Trachtpflanzen gehäuft vorkommen. Tracht nennt der Imker das Angebot von Nektar und Honigtau, das den Bienen in ihrem Flugkreis (ca. 3 km) zur Verfügung steht.
  • Fazit: je nach Region, Jahreszeit und Witterung gibt es eine Vielzahl von Honigsorten und eine nahezu unendliche Geschmacksvielfalt!
  • Fünf Sorten im Vergleich
  • Akazienhonig (Robinienhonig)
  • Der Akazienhonig beinhaltet einen hohen Fruchtzuckergehalt und bleibt daher relativ lange flüssig. Durch seinen zarten Geschmack ist er ein ideales Süßungsmittel für Getränke und Speisen.
    Akazienhonig eingenommen mit Zitronensaft und einigen Tropfen Olivenöl bringt eine Linderung bei Hustenreiz.
  • Blütenhonig
  • Wird von den verschiedenen gleichzeitig oder kurz hintereinander blühenden Pflanzen der Natur gesammelt. Blütenhonig ist ein fruchtig-aromatischer goldfarbener Honig. Er wirkt kräftigend, schmerzlindernd und ist als natürliches Heilmittel gegen Allergien sehr begehrt.
  • Lindenhonig
  • Der gelb-grünliche Honig hat ein wundervolles, leicht minzeartiges Aroma. Lindenhonig ist bei den Kunden sehr gefragt, da er wie Lindenblütentee beruhigend und schlaffördernd wirkt.
  • Waldhonig
  • Honigtauhonig stammt hauptsächlich von der Fichte, Tanne, Eiche und anderen Baumarten. Seine Farbe geht von bernsteinfarben über rotbraun bis hin zu fast schwarz und schmeckt angenehm würzig-mild. Waldhonig bewährt sich bei Erkältungen, Bronchitis, Nervosität und als Stärkungsmittel.
  • Edelkastanienhonig
  • Edelkastanienhonig ist hellbraun, sehr aromatisch und pollenreich mit einem unverkennbaren Geschmack. Die männlichen Blüten der Kastanie stehen für eine ergiebige Honigquelle. Edelkastanie bietet aber auch in manchen Jahren Honigtau. Der aromatische Kastanienhonig zeichnet sich durch starke antibiotische Eigenschaften aus und gilt daher in der Volksheilkunde als Mittel zur Blutreinigung und gegen Krampfadern.

 

HONIG - Flüssig oder fest?

 

Eine Frage der Zeit

Jeder gute, naturbelassene Honig wird früher oder später fest, das heißt er kristallisiert. Der Zeitpunkt ist abhängig von der Honigsorte. Der unterschiedlich hohe Anteil an wertvollem Traubenzucker fördert diesen natürlichen Vorgang.

Ein auffallendes Merkmal des heimischen, natürlichen Mischhonigs ist die Bereitschaft zur raschen Kristallisation. Bei richtiger Gewinnung und Behandlung kristallisiert oder kandiert er, wie man sagt, innerhalb weniger Wochen. Diese Kandierung ist nur von Vorteil für den wertvollen Honig, da so die Wirkstoffe konserviert bleiben. In kristallinen Zustand ist der Honig jahrelang haltbar, ohne dass seine Werthaftigkeit eine Einbuße erfährt. Wichtig ist dabei die dunkle und kühle Lagerung.

Faustregel zur Kristallisation:

  • Helle Honige kandieren relativ schnell, oft in wenigen Tagen, hier überwiegt der Traubenzucker.
  • Ausnahme ist der Akazienhonig (Robinienhonig).
  • Dunkle Honigsorten bleiben dagegen über einen längeren Zeitraum flüssig, hier überwiegt der Fruchtzucker.

"Auftauen" von Honig

Erwärmt man den kristallisierten Honig (Vorsicht: nicht über 40°C, sonst nimmt er Schaden!), so wird er wieder weich und flüssig.
Steht er längere Zeit, so gerät er erneut in seinen natürlichen Endzustand und wird fest.

Kühl, trocken und dunkel gelagert ist Honig viele Jahre haltbar!

 

PROPOLIS - die Kraft aus der Natur

Das natürliche Antibiotikum aus dem Bienenstock für die Gesundheit nutzen.

Was ist Propolis eigentlich?

 

Propolis ist eine harzige, klebrige Masse, auch als Kittharz bezeichnet, die von den Bienen aus der Rinde von Bäumen und Blattknospen gesammelt, und mit Wachs, Pollen und speziellen Speichelsekreten der Biene angereichert wird.
Die Bienen produzieren die Propolis und nützen Sie für die Gesundheit des Volkes. Sie machen sich die antibakteriellen Eigenschaften der Propolis zu nutze, indem sie alle das Volk gefährdenden Fremdstoffe mit dem Kittharz überziehen und Ritzen und Löcher in der Beute abdichten.

Propolis besteht aus Harz und Balsamstoffe (hauptsächlich Flavonoide), Wachse, ätherische Öle, Pollen, Mineralstoffe, Spurenelemente, organische Säuren und Aromastoffe. Die Flavonoide sind für die immunstärkenden Eigenschaften der Propolis verantwortlich, sie dienen als natürliches Antibiotikum gegen Bakterien, Viren und Pilze.

 

Wie kann nun Propolis von Imker gewonnen werden?

 

Der Imker hängt ein sogenanntes Propolisgitter in die Bienenbeute ein. Da die Bienen dieses Gitter auch als Fremdstoff und somit als Gefahr ansehen, verkitten sie es mit Propolis. So erhält man reines Rohpropolis, das zur Weiterverarbeitung für Tropfen, Cremeherstellung, Pastillen usw. zur Verfügung steht. Propolis zählt zu den wirksamsten natürlichen Antibiotika, es besitzt antibakterielle sowie antivirale Wirkung und tötet sogar Pilze ab. Propolis findet seinen Einsatz in der Unterstützung und Linderung von Beschwerden, sowie zur prophylaktischen Anwendung. Überall wo es darum geht, durch Viren ausgelöste Infektionskrankheiten zu bekämpfen. Die Palette reicht von Herpes, grippalen Infekten über Erkrankungen im Hals, Mund, und Rachenraum bis zu Linderung von Hauterkrankungen. Propolis ist ein natürliches Nahrungsergänzungsmittel mit einem großen Anwendungs- und Wirkungsspektrum. Es wäre jedoch nicht richtig und auch verantwortungslos, die Propolis als eine Art Wundermittel zu betrachten. Ebenso ist es kein Ersatz für ärztliche Anweisungen oder Empfehlungen.

 

Anwendungsbeispiel

Herpesbehandlung:
Wattestäbchen mit Propolistinktur tränken und damit die betroffene Stelle kräftig und wiederholt abtupfen. Um die Lippen danach wieder geschmeidig zu machen, empfiehlt es sich nach Abschluss jeder Behandlung, die betroffene Stelle mit Honig zu benetzen. Der Honig bringt die Elastizität der Haut zurück und unterstützt ebenso die Abheilung von Herpes.

 

BLÜTENPOLLEN

Wertvolle Ergänzung in der Ernährung

 

Den Bienen dient der Pollen als Eiweißquelle. Sie brauchen ihn für die Aufzucht der Brut und den bieneneigenen Stoffwechsel.
Die Biene sammelt den Pollen während sie die Blüte besucht. Während sie den Nektar aufnimmt wird der Körper der Biene eingestäubt und der Pollen bleibt am Haarkleid der Biene haften. Um den Transport zu erleichtern "klopft" sie den Pollen zusammen und mengt etwas Honig oder Nektar bei. Diesen Vorgang nennt man "Höseln". Die sogenannten Pollenhöschen werden in den Stock eingetragen.
 

 

Pollen enthält alle Stoffe, die der menschliche Organismus zum Leben braucht. Er ist reich an Stoffen, die unser Körper nicht selbst produzieren kann und daher unbedingt mit der Nahrung aufnehmen muss, wie zum Beispiel essentielle Fett- und Aminosäuren.

Blütenpollen besteht aus Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Rohfaserstoffe, Mineralstoffe. Zusätzlich sind noch zahlreiche Vitamine, Spurenelemente, Aroma-, Wuchs- und antibiotisch wirkende Stoffe sowie hormonartig wirkende Substanzen in unterschiedlichen Mengen enthalten. Die Zusammensetzung hängt von den Pflanzen ab, von denen er gesammelt wurde.

Verwendung

Zur Nahrungsergänzung empfiehlt sich eine Einnahme von ca. 15 g Pollen pro Tag. Für Vegetarier oder auch bei ausgeprägter Ermüdung und Stess werden 30 g empfohlen. Empfehlung für Kinder ist 5-10 g je nach Alter. Die Menge für Jugendliche ist gleich wie bei Erwachsenen.

TIPP:
Trockenpollen am Besten in Saft oder Milch und Honig vermischen und dem Frühstücksmüsli beifügen. Der Pollen kann auch mit Mörser oder elektrischer Kaffeemühle pulverisiert werden, und mit Honig oder Marmelade aufs Brot gestrichen werden.
Am Morgen kann Pollen am besten aufgenommen werden und liefert rasch Energie und ein Fülle von Vitalstoffen für den ganzen Tag.

In der Naturheilkunde findet Pollen seinen Einsatz zur vorbeugenden Behandlung von Prostatavergrößerung. Pollen kann die Darmdurchblutung fördern und die Darmtätigkeit regulieren. Er soll die Leberfunktion verbessern und den Fettstoffwechsel normalisieren. Ihm wird auch die Wirkung eines Tonikums zugesprochen und somit das Wohlbefinden und die Immunabwehr verbessert. Es wird auch von guten Erfolgen bei der Behandlung von Pollenallergien berichtet.

 

BIENENWACHS - Duft aus dem Bienenstock

Von der Biene bis zur duftenden Bienenwachskerze

Wie produziert die Biene das Wachs?

 

Die Wachsdrüsen der Biene liegen auf der Bauchseite des Hinterleibs. Sie sind paarweise an den letzten 4 Hinterleibsschuppen angeordnet. Das Wachs wird in diesen Drüsen erzeugt und durch den Wachsspiegel in die Bauchtasche ausgeschwitzt - dieser Vorgang heißt Wachsschwitzen. Dort erstarrt das Wachs und bildet ein winziges hauchdünnes Plättchen.
Dann nimmt die Biene das Plättchen mit ihrem Hinterbein aus der Bauchtasche und reicht es nach vorne zur ihrem Vorderkiefer. Durch das Kauen wird das Wachs geschmeidig. Dabei fügt die Biene auch bereits etwas Pollenöl hinzu. Von der Baubiene werden die durchgekneteten Wachsbällchen zur Baustelle gebracht und dort angefügt - die Wachszelle entsteht.

Von der Mittelwand zur Honigwabe

Die Mittelwand ist eine dünne Platte aus reinem Bienenwachs mit beidseitiger Vorgabe des Zellmusters, die vom Imker in ein Holzrähmchen eingespannt wird. Die Zellen entsprechen der von den Bienen benötigten Größe und sind leicht herausgearbeitet. Die Wand besteht aus garantiert reinem Bienenwachs, da die Bienen kein gestrecktes Wachs oder anderes Wachs akzeptieren. Sie verleiht der Wabe eine größere Stabilität und ermöglicht so das Schleudern des Honigs. Die Bienen benutzen die Wand als Vorlage und bauen der Prägung gemäß die einzelnen Zellen. Eine so bebaute Mittelwand ist eine Wabe.

Die besonderen Eigenschaften

Bienenwachs ist ein vollständiges Naturprodukt, das ohne chemische Zusätze gereinigt und zu Mittelwänden verarbeitet wird. Es ist ungiftig und ideal zum Basteln für Kinder. Bei Temperaturen über 30°C wird es geschmeidig und damit formbar. Es ist die gleiche Temperatur, die beim Wabenbau im Bienenstock herrscht.
Bei Erwärmung gibt das Wachs seinen unvergleichlichen Duft frei, der durch das von den Bienen produzierte und beigefügte Pollenöl entsteht. Je wärmer das Wachs wird, desto intensiver wird der Duft.

Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten

Das Bienenwachs ist neben Honig und Propolis eines der bedeutendsten Bienenprodukte. Die Verwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Bienenwachs war seit alters her ein begehrter Rohstoff für gut brennende Kerzen, weswegen die Bienenhaltung auch besonders von Seiten der Kirche gefördert wurde. Auch im Möbelbau, bei der Versiegelung von Holzfußböden, bei der Herstellung von Polituren im Musikinstrumentenbau, in der Kosmetik und nicht zuletzt bei künstlerischen Gestaltungen vielfältigster Art wurde und wird dieser natürliche und typisch duftende Stoff eingesetzt.